Die Radiowellenchirurgie bei Krampfadern wird hauptsächlich bei sogenannten Besenreiservarizen eingesetzt. Dies sind vor allem an den Beinen vorkommende, sehr dünne, feinverzweigte oberflächliche Venenerweiterungen. Sie haben im Wesentlichen keine krankhafte Bedeutung, sind aber häufig kosmetisch störend.
Neben der Standardtherapie durch Verödung werden zunehmend auch Radiowellenchirurgiegeräte und Laser eingesetzt. Ob Laser bei dieser Indikation überzeugende Ergebnisse liefern können, wird zur Zeit noch kontrovers diskutiert. Die Radiowellen, die in der plastischen Chirurgie insbesondere im Gesicht als sehr präzises Skalpell Anwendung finden, können auch bei kleinen Gefäßerweiterungen sowohl im Gesicht als auch an den Beinen zum Einsatz kommen.
Bei diesem Verfahren wird eine sehr feine Nadel auf die Haut aufgelegt oder bei etwas größeren Gefäßen auch in das Gefäß eingeführt. Die Radiowellen mit einer Frequenz von 4 Mhz verdampfen die Zellflüssigkeit und verschließen so die Gefäße. Da im Gegensatz zu sogenannten HF (Hochfrequenz)-Chirurgiegeräten kein Strom fließt, besteht auch keine Gefahr größerer Gewebszerstörungen und somit nur ein minimales Narbenrisiko.
Vor der Radiowellenbehandlung sollten Krampfadern an größeren Beinvenen ausgeschlossen bzw. operativ saniert werden, da sonst mit einem raschen Wiederauftreten von Besenreisern gerechnet werden muss. Während die Anwendung als Skalpell in der plastischen Chirurgie des Gesichtes gängige Praxis ist, handelt es sich bei der Anwendung der Radiowellen für Besenreiser noch nicht um eine Standardmethode.