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Expertenrat zur Behandlung von Besenreisern, Krampfadern und offenen Beinen

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Thema: unterschiedliche Diagnosen + Extraluminale Valvuloplastie
2015-07-11
Autor:
Dagmar
Ich bin 65 Jahre alt, normalgewichtig, Nichtraucherin. Vor kurzem wurde bei mir ein Krampfaderleiden festgestellt. Unklar ist mir, wie stark meine Venen geschädigt sind. Ich habe die Meinung von 3 Phlebologen eingeholt. Die eine Spezialistin meinte, es sei schon das mittlere Venensystem mitbetroffen und die Venenklappen würden nicht mehr ganz schließen. Leichte Ödeme (Bündchen drückt sich etwas ein.) Ihr Kollege behauptete, ich komme nicht um eine OP in spätestens 2 Jahren herum. Und die 3. Phlebologin äußerte, meine Krampfadern seien noch nicht schlimm, die Venenklappen würden noch einwandfrei funktionieren und meine Beine seien wunderbar schlank. Mit einer Verödungsspritze sei in 10 Minuten alles geregelt. - Trotzdem verschrieb auch sie, ebenso wie die beiden anderen Ärzte, Kompressionsstrümpfe der Klasse 2, die lebenslang zu tragen seien. Mit diesen Strümpfen habe ich angeblich Verhältnisse wie ein Gesunder (laut der einen Ärztin).

Für Beantwortung folgender Fragen wäre ich Ihnen sehr dankbar:
1. Was soll ich machen, da die Diagnosen so stark voneinander abweichen? Zu einem 4. Arzt gehen?

2. Wäre eine OP in meinem Fall ratsam? (Möchte ich eigentlich absolut nicht, aber lebenslang diese Strümpfe tragen zu müssen, ist auch furchtbar.)

3. Ich habe von einer Spezialklinik gelesen, in der defekte Venenklappen operiert und erhalten werden können (unter bestimmten Voraussetzungen). Was halten Sie davon? Diese Methode soll sehr viel schonender sein als alle anderen Verfahren?
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:264
2015-07-13

Sehr geehrte Fragestellerin


ad 1. Selbstverständlich können auch wir von hier nicht entscheiden, welche Einschätzung am besten zutrifft.

ad 2. Die Entscheidung zur OP machen wir üblicherweise abhängig von den Symptomen: Knöchelödeme, Wadenkrämpfe in der Nacht, abendliches Schweregefühl der Beine, Hautveränderungen, die durch Stauungsphänomene verursacht werden.

Wir würden also einem Patienten mit leichten Klappeninsuffizenzen ohne nennenswerte Symptome eher nicht zu einer Operation raten.

ad 3. Es gibt mehrere operative Verfahren. Alle haben spezielle Vor- und Nachteile. Es lässt sich nicht pauschal beantworten, welches Verfahren das geeignetste ist. Dies geht nur in Kenntnis des genauen Befundes. Externe Valvuloplastie und CHIVA sind zwei Methoden, die die defekte Vene im Körper belassen. Sie sind daher schonender, aber evtl. auch für ausgeprägte Befunde schlechter geeignet. Auch endoluminale Laser und Radiowellen sind geeignet um Krampfadern schonend zu behandeln, aber auch die klassische Operation hat weiterhin ihren Platz. In der Hand des Geübten ist auch die Schaumsklerosierung geeignet selbst große Krampfadern sehr schonend zu behandeln. Grundsätzlich hat jede Therapieart ihre Protagonisten, die damit sehr erfolgreich behandeln.



Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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letzte Aktualisierung dieser Seite am: 12.01.2022
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