Expertenrat zur Behandlung von Besenreisern, Krampfadern und offenen Beinen

Thema: Rauchen und Pille 2012-08-28
Autor: Silke	Sehr geehrter Herr Dr. Schwichtenberg, ich bin 37 Jahre alt, Raucherin und nehme die Belara und habe ihren Bericht auf der Startseite gelesen und frage mich: Wie wichtig wäre es z.B die Pille abzusetzen wegen der Trhombosegefahr? Danke!
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:264	2012-08-29
	Sehr geehrte Fragestellerin Die Studien zum Thema Rauchen und Thrombose haben in der Vergangenheit z.T. widersprüchliche Ergebnisse gebracht. Eine aktuelle Arbeit aus Norwegen konnte für starke Raucher eine Erhöhung des Risikos für tiefe Venenthrombose um 46% nachweisen. Als starke Raucher wurden hier Personen mit mehr als 20 pack-years definiert. Ein pack-year hat eine Person, die ein Jahr lang eine Packung Zigaretten pro Tag geraucht hat. Quelle: J Thromb Haemost. 2012 Aug 10. doi: 10.1111/j.1538-7836.2012.04880.x. [Epub ahead of print] Cigarette smoking and the risk of venous thromboembolism. the troms? study. Enga KF, Braekkan SK, Hansen-Krone IJ, le Cessie S, Rosendaal FR, Hansen JB. SourceHematological Research Group (HERG), Department of Clinical Medicine, University of Troms?, Troms?, Norway Division of Internal Medicine, University Hospital of North Norway, Troms?, Norway Department of Thrombosis and Haemostasis, Department of Clinical Epidemiology, Leiden University Medical Center, Leiden, Netherland Es ist des weiteren bekannt, dass Antikonzeptiva das Thromboserisiko erhöhen. Dieser Effekt ist je nach "Bauart" der Antibabypille unterschiedlich stark ausgeprägt. Es ist davon auszugehen, dass die Kombination von Rauchen und Antikonzeptiva das Risiko überproportional steigert. Dies ist zumindest für andere Risikofaktoren (Faktor-V-Leiden-Mutation plus Antikonzeptiva) bekannt. Für das persönliche Thromboserisiko sind auch weitere Risikofaktoren in Betracht zu ziehen, wie z.B. Übergewicht. Die Fragestellung, "ob" Antibabypille, und wenn "ja", "welche", sollten Sie im persönlichen Gespräch mit Ihrem Gynäkologen klären. Am Rande und evtl. überflüssigerweise sei erwähnt, dass die einfachste Methode in dieser Konstellation das Thromboserisiko zu senken, der Verzicht auf Zigarettenrauchen wäre, was weitere erhebliche positive Gesundheitsfolgen nach sich ziehen würde. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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