Autor: Lili |
Lieber Herr Schwichtenberg, ich habe Anfang April mit der Verödung kleiner Besenreißer an den Waden und durchschimmernder Adern durch einen Arzt begonnen. Es haben ca. 7- 8 Sitzungen stattgefunden, im Schnitt zwei pro Woche (MO und MI) und es wurden pro Sitzung bis zu 4 Ampullen gespritzt. Unmittelbar nach dem Veröden der Besenreißer sind an den Stellen zum Teil Verhärtungen aufgetreten und starke rotbraune Rötungen (sehen aus wie rote auffällige Besenreißer und Punkte). Nun sind bereits sieben Wochen vergangen und die Rötungen und Punkte sind nicht zurückgegangen und eine Druckempfindlichkeit ist zum Teil auch noch vorhanden. Ich bin total verzweifelt meine Beine sehen nun viel, viel schlimmer aus als vor der Verödung. Des weiteren haben sich um die Einstichbereicheiche zahlreiche weitere kleine Besenreißer gebildet. Meine Fragen sind nun folgende: Werden sich diese Rötungen noch zurückbilden? Was kann ich tun um diesen Prozess zu unterstützen? Wie verhält es sich mit Sonnenbaden? Kann das unter diesen Umständen schädlich sein? Kann es sein, dass ein Behandlungsfeher vorliegt? Wenn ja, was kann ich tun? Ich würde mich sehr freuen, wenn sie mir schnell antworten. Vielen Dank im Voraus. |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:264 | 2006-07-07 |
Sehr geehrte Fragestellerin, Durch das Veröden entsteht so etwas ähnliches wie eine Venenentzündung. Das bedeutet, dass Verhärtungen und lokale Verfärbungen normale Effekte der Verödung sind. Auch eine Druckempfindlichkeit gehört dazu. All diese Effekte bilden sich wieder zurück. Dieser Vorgang geht bei einigen Patienten schneller bei anderen langsamer voran. Eine feste Zeitvorgabe kann man da nicht machen. Manchmal sind auch monatelange Verläufe möglich. Die Bildung neuer kleiner Besenreiser um verödete Areale liegt an der Änderung der Strömungsverhältnisse und ist eine klassische Nebenwirkung der Verödungsbehandlung. In der Frühphase der Behandlung kann man den Prozess durch Kompressionstherapie und ggf. Eröffnen größerer Verhärtungen in den Venen unterstützen. Die Frage nach dem Sonnenbad ist ganz eindeutig zu beantworten: Die Besonnung entzündeter Areale stört die Heilung und führt ggf. zu Pigmenteinlagerung, so dass die verödeten Areal dauerhauft brauner aussehen, als die unbehandelte Umgebung!!! Die Prüfung, ob ein Behandlungsfehler vorliegt ist auf diesem Wege nicht möglich. Prinzipiell sind die von Ihnen geschilderten unerwünschten Wirkungen typisch für die Verödungstherapie und höchstens in ihrer Ausprägung und Bestandsdauer überdurchschnittlich. Sie sollten den Sklerotherapeuten aufsuchen, damit er sich vom Ausmass der Verödungsfolgen ein Bild machen kann und sie dann hoffentlich auch vor Ort noch einmal beruhigen kann. Dr. Uwe Schwichtenberg |
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