Unter dem Restless Legs Syndrom (RLS) leiden etwa zwei bis zehn Prozent der Bevölkerung. Frauen und Männer sind in etwa gleich häufig betroffen. Ein bestimmter Altersgipfel ist nicht bekannt. Charakteristisch für die Erkrankung sind unangenehme Missempfindungen, die sich ausgehend vom Sprunggelenk über die Unterschenkel und Knie bis zum Oberschenkel ausbreiten können. In seltenen Fällen sind auch Arme und Beine betroffen. Die Missempfindungen werden zumeist tief in den Muskeln und Knochen gespürt und als Ziehen, Reißen, Kribbeln, Zucken oder auch Schmerzen beschrieben. Die Symptome bestehen in der Regel symmetrisch. Typisch ist das Auftreten in Ruhe und in entspanntem Zustand, besonders abends und nachts. Die einzige Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern, ist Bewegung. Das RLS ist deshalb auch eine häufig übersehene Ursache von Schlafstörungen. Bei der ärztlichen Untersuchung ist der Patient meist beschwerdefrei, da er sich nicht in entspanntem Zustand befindet.
Dem RLS ähnliche Symptome können auch bei chronischer Beinvenenschwäche auftreten. Diese Beschwerden verschwinden jedoch nach entsprechender Behandlung durch Kompression, was beim RLS nicht wirksam ist.
Es werden zwei Formen des RLS unterschieden. Bei der sogenannten idiopathischen Form besteht neben der typischen Krankengeschichte ein unauffälliger körperlicher Befund. Die zweite Form ist das RLS als Folgeerkrankung bei Niereninsuffizienz, bei Eisenmangelanämie und in der Schwangerschaft. Bei schwereren Verläufen mit Einschränkung der Lebensqualität ist eine medikamentöse Behandlung möglich. L-Dopa, Dopaminagonisten, Opiate, Benzodiazepine und Carbamazepin gelten als wirksam.