Bei Operationen mit anschließender Bettlägerigkeit ist die Gabe von Heparinspritzen erforderlich, um einen tiefen Beinvenenverschluß (Thrombose) zu verhindern. Die Firma Boehringer Ingelheim hat Anfang 2007 einen Antrag auf Zulassung eines oralen Thrombinhemmers gestellt. So könnten diese Heparinspritzen durch Tabletten ersetzt werden, wenn dieser neue Wirkstoff - wie erwartet -im Jahr 2008 zugelassen wird.
Sollte der Wirkstoff Darbigatranetexilat zugelassen werden, stünde eine Tablette zur Verfügung, die nach aktueller Studienlage z.B. nach Kniegelenkersatz in der Wirkung einer Heparinspritze vergleichbar wäre. Auch das Risikoprofil sei nicht schlechter. Die Wirkung trete rasch ein und eine Gerinnungskontrolle sei nicht erforderlich. Vielen Patienten könnten somit die unbeliebten sogenannten "Thrombosespritzen" erspart werden. Für die Krankenhäuser bietet sich damit ein einfacheres Vorgehen an, das Zeit und Personal schone. Im ambulanten Bereich erhofft man sich vor allem eine höhere Therapietreue seitens des Patienten. Es wird aktuell geprüft, ob das Medikament auch erfolgreich zur Verhinderung von Schlaganfällen bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden kann.
Quelle: Thieme connect Klinikarzt 2007; 36: 56 und Informationen der Firma Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim |