Eine Operation ist ein belastendes Ereignis, das viele Patienten gerne vermeiden würden. Die Medizin versucht diesem Wunsch zu entsprechen, indem die erweiterten Venen mittels Injektion chemischer Substanzen (Äthoxysklerol) oder durch Katheter mit Hitze oder Laserlicht verschlossen werden. Dennoch stellt die OP immer noch den Standard dar, an dem sich die modernen Verfahren messen müssen.
Mit der klassischen Operation großer Krampfadern konkurriert zum einen die Verödung der Krampfadern mittels Schaum (Schaumsklerosierung). Die Schaumsklerosierung erlebt aktuell eine hohe Popularität, was sich sowohl in Fernsehbeiträgen (z.B. Visite (RB) 10.04.2007) als auch in der Fachliteratur (Der Deutsche Dermatologe 3.2007 192-195) niederschlägt. In der Verödung großer Venen, der sogenannten Stammvarikosis, hat sich die Schaumsklerosierung gegenüber der Verödung mit flüssigen Mitteln als überlegen erwiesen. Der Schaum wird mittels zweier Spritzen hergestellt, wobei 1ml Verödungsmittel mit 4 ml Luft aufgeschäumt wird. Anschließend wird der Schaum in die zu verödende Vene gespritzt, was auch unter Ultraschallkontrolle erfolgen kann. Inwiefern die Ergebnisse der Schaumsklerosierung und die einer Operation gleichwertig sind, ist aktuell noch nicht geklärt. Weiterhin gilt eine Operation als Therapiestandard, die Sklerosierung ist jedoch eine mögliche Alternative.
Eine weitere Alternative zur Operation sind die sogenannten endoluminalen Katheterverfahren, über die wir zuletzt am 30. April 2005 und am 20. Januar 2005 berichteten. Bei der endovaskulären Radiofrequenz-Obliteration wird ein Katheter zur Leiste vorgeschoben, um dort die oberflächliche Beinvene (V. saphena magna) durch Hitzewirkung zu verschließen. Die Technik ähnelt dem Verfahren, bei dem eine Laserfiber in gleicher Art vorgeschoben wird, um die Vene mittels des Laserlichts zu veröden. Beide Verfahren haben in Vergleichsstudien mit der Operation hinsichtlich der Lebensqualität in den ersten 6 Wochen nach Durchführung der Maßnahme einen Vorteil für den Patienten gezeigt. Mittlerweile vorliegende Langzeitstudien über 5 Jahre zeigen Erfolgsraten von 85-90%. Der Vorteil des Laserverfahrens ist die Geschwindigkeit der Behandlung, allerdings kann es zur Zerstörung der Venenwand kommen. Dieses Problem tritt bei der Radiofrequenzmethode nicht auf. Ein neues Verfahren, über das Prof. T.M. Proebstle auf den 13. Bonner Venentagen berichtete, verbindet jetzt beide Vorteile. Beim "closure fast" wird die Vene mittels eines sieben Zentimeter langen Heizelelementes an der Katheterspitze für 20 sec. aufgeheizt und so verschlossen. Die Geschwindigkeit gleicht damit dem Laser und die Erfolgsrate in einer ersten Studie lag direkt nach Durchführung der Therapie bei 100%. Langzeitergebnisse liegen verständlicherweise noch nicht vor. Diese Technik wird nach Proebstles Angaben in Kürze verfügbar sein. (zitiert nach vasomed 19. Jahrgang 1/2007 28-29).
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