Das tiefe Beinvenensystem ist operativen Maßnahmen nicht zugänglich. Wider Erwarten scheint es jedoch durch Kompressionstherapie bzw. durch die Operation am oberflächlichen Beinvenensystem zu einer Verbesserung des Blutflusses im tiefen Venensystem zu kommen. Dies ist das Ergebnis einer nachträglichen Analyse von Daten der ESCHAR Studie aus dem Jahre 2004. Zunächst war in der Studie durch Ultraschall nachgewiesen worden, dass die meisten Patienten mit venös bedingten offenen Beinen von einer einfachen Venenchirurgie zusätzlich zur Kompressionsbehandlung profitieren. Interessanterweise scheint jedoch auch ein Rückgang von Verbindungsvenen zum tiefen Venensystem (Perforansvenen) durch Kompressionstherapie möglich zu sein. Diese Annahme wird durch eine weitere Untersuchung gestützt. Dort konnte ebenfalls gezeigt werden, dass auch im tiefen Venensystem eine Verbesserung des Blutflusses auftreten kann, obwohl nur das oberflächliche Venensystem operiert bzw. Kompressionstherapie konsequent über ein Jahr durchgeführt worden ist.
Zusammenfassend unterstützen die Untersuchungsergebnisse die Bedeutung der Kompressionstherapie und der Operation erweiterter oberflächlicher Beinvenen (Krampfadern).
(Quellen: Barwell JR et al, Lancet 2004; 363: 1854-59, Gohel MS et al., Eur J Vasc Endovasc Surg 2005; 29: 78-82, Gohel MS, Br J Surg 2005; 92: 291-97)
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